Klappe SARS-CoV-2 / WS1T

„Wir Sind 1 Team“

Eine Filmschaffenden-Initiative leistet Grundlagenarbeit

Herausgekommen ist ein „Maßnahmenkonzept für szenische Dreharbeiten in der SARS-CoV-2 Pandemie“, welches – passenderweise – am 1.Mai an Filmschaffenden-, Produzenten- sowie an mehrere Regionalverbände versandt wurde.

Am 13.April öffnete Jo Langen (Jola-Rent) die Pforten für eine Co-Working- und Konferenz-Plattform, in welcher sich in kürzester Zeit Dutzende von Filmschaffenden aus verschiedenen Gewerken in Arbeitsgruppen organisierten, um darin zunächst praktische Probleme bei der Umstellung ihrer jeweiligen Tätigkeiten auf die Pandemiebedingungen sowie die erforderlichen Maßnahmen zum Hygiene- und Gesundheitsschutz zu identifizieren, Lösungsansätze zu erarbeiten und zu erörtern. Die Arbeitspapiere dieser freien Gruppen flankieren das allgemeine Maßnahmenkonzept mit ihrem noch stärkeren Praxis-Bezug.

Begleitet wurden die Beratungen der Gruppen, sowie eine Redaktions-Arbeitsgruppe, welche das möglichst umfassende Konzept zur Umsetzung der grundlegend erforderlichen Maßnahmen erstellte, von mehreren qualifizierten Fachkräften für Arbeitssicherheit, dem Leiter eines film-affinen Reinigungsbetriebes, sowie von Jo Langen selbst, als krisenstabs-erfahrene Fachkraft für Hygiene.

Das Maßnahmenkonzept der Initiative „Wir Sind 1 Team“ (WS1T) soll mit seinem ausgeprägten Fokus auf den Hygiene- und Gesundheitsschutz als Grundlage für weiterführende Gespräche zwischen den Verbänden und allen weiteren Branchenbeteiligten dienen. Und als Praxis-Hilfe für die Gewerke, so die Intention.

Mehrere Verbände hatten bereits während der Gruppenarbeit ihr Interesse an einer Kooperation bekundet. Doch bewusst wollten die aktiven Teilnehmer – unter ihnen auch mehrere Mitglieder des BvP – den Verbänden mit ihren legitimen, doch unterschiedlichen lobbypolitischen und wirtschaftlichen Interessen zuerst ein unabhängiges und möglichst “rundes” Grundlagenpapier zur Eröffnung der Gespräche überreichen. Die in der Initiative durch Mitglieder vertretenen Verbände respektierten diese Intention und hielten sich dezent im Hintergrund.

Der Bundesverband Produktion befürwortet das am 1.Mai vorgelegte Grundlagenkonzept und unterstützt die Bestrebungen der Initiative, gemeinsam mit weiteren Filmschaffenden-Verbänden und den beiden großen Produzenten-Verbänden kurzfristig einen Runden Tisch zu organisieren.

Denn die vielstimmige Abfolge betrieblicher oder verbands-seitiger Einzelpapiere, welche mittlerweile durch die Branche schwappen, durchmischen die erforderlichen Maßnahmen zum Gesundheitsschutz mit wirtschaftliche Risikoerwägungen und Berufsgruppen-Interessen. Sie sind damit geeignet, uns im Zweifel einen weiteren Bärendienst zu erweisen.
Für behördliche und private Genehmigungsgeber zählt nur die Umsetzbarkeit von Sicherheitskonzepten, welche den gesamtdeutschen wie auch regionalen Auflagen Genüge tun.
Und die Filmschaffenden erwarten einen soliden Kompass, nach dem sich alle richten können – und an welchem sich auch unternehmerische und ganz individuelle Sorgen und Ängste ausrichten können.
Mehr Aktionismus bedeutet nicht automatisch mehr Sicherheit.
Dies muss in gemeinsamer Verantwortung von unserer Branche vertreten werden.

Eine starke Aussage eines Runden Tischs wäre aus der Sicht unseres Verbands eine der Grundvoraussetzungen, um das strapazierte Vertrauen aller Beteiligten in den Neustart unserer Branche in Pandemiezeiten zu stärken.
Für jeden von uns gilt es nun, seinen Beruf neu praktizieren zu lernen und dies allen Anderen ebenfalls zuzugestehen.

…und die Arbeitsgruppen von WS1T sind weiterhin aktiv. Unser Dank gilt jedem der Beteiligten!…

BvP
6.Mai 2020